(Immer wieder die gleichen) Probleme im Beruf ?

Jahreswechsel 2018 / 2019 ...

Seit Anfang Dezember 2018 hatte ich massive Probleme mit meinem Job. Ich habe das immer mal (wieder), so Sinnkrisen, ob das, was ich mache, das, womit ich meinen Lebensunterhalt verdiene, eigentlich das ist, was ich machen will.

????

Wie bin ich da eigentlich hin gekommen? - Bei mir ist das eh so ... komisch. Manchmal hadere ich sehr damit, weil ich denke: Keiner hat sich um mich gekümmert, um meine Neigungen, Talente, (Vor-) Lieben. Niemand hat mir geholfen, "was Gutes" für mich zu finden, einen passenden Beruf. Ich bin von Anfang an herumgeeiert und hab' immer das gemacht, wofür ich von irgendwoher einen Impuls bekam. - Dann denke ich wieder, das ist der Fluss des Lebens. Er hat mich von Anfang an getragen und deshalb - ist es gut.

Und dass ich jetzt da bin, wo ich bin, wird schon seinen Sinn haben.

Oder ????? 


 Und das Thema, an dem ich gerade wieder mal bin / war, das hatte ich auf anderen beruflichen Spielfeldern auch schon. Ist die Frage, ob es ganz woanders, also anstatt im sozialen Bereich in der Arbeit mit Menschen, vielleicht irgendwo im Büro, im Finanzamt z.B. anders wäre, ob ich meine Probleme da nicht hätte. Aber ich vermute, ich hätte sie auch anderswo. Irgendwo begegnen einem immer Menschen, wenn man einen Beruf ausübt, oder? Und mit ihnen habe ich diese Themen, die da wieder mal so massiv auf mich eingeprasslt sind. Es hat immer mit anderen Menschen zu tun. Und mit meinen Gedanken, die ich mir mache. 

Ich könnte auch ganz anders denken ... das ist mir irgendwie gedämmert im Zuge der letzten Geschehnisse. - Die waren richtig schlimm. Ich habe mich schrecklich daneben benommen, habe Sachen gesagt, die die anderen nicht hören wollten und geheult und hab' mich richtig gehen lassen, bin garnicht auf die Idee gekommen, dem, mir Einhalt zu gebieten. Das war im Rahmen eines Teamtages. Ich dachte, hier können wir jetzt Tacheles reden, also mache ich's. Mit heraus kam die Summe meiner gemachten Erfahrungen in dieser Firma und anderswo. Das ist nicht unbedingt alles dort passiert, was da an Schubkraft dahinter steckte, und vielleicht hätte ich es eindämmen sollen. Müssig, sowohl das "hätte" als auch das "sollen". Es war eruptiv. Und ich stehe auch dazu. Ein paar Tage ging es mir schlecht damit wegen der Selbstzweifel. Aber ich hatte dennoch auch die Wahrnehmung, dass es einfach hat  SO SEIN MÜSSEN, "sollen", es ging nicht anders. Bei mir ist dadurch energetisch was eingebrochen, durchgebrochen. Es war heftig, es tat weh, aber es hat etwas befreit und das fühlt sich an wie - Lebenskraft.

Also dann.


Thematisch ging es darum, dass ich das Gefühl habe, ich rede Wahrheit, die nicht immer angenehm ist; für's Aussprechen braucht es Mut, auch Klarheit, die nicht immer ganz da ist und nicht immer angemessen formuliert werden kann - aber manchmal doch! Und hören will es keiner, bzw. wird unter vier Augen etwas gesagt, was nicht mehr gesagt wird, wenn der Chef dabei ist und auch nicht unbedingt im Team wiederholt wird. - Ich wollte das einfordern ... und das ging nicht. Vielleicht war es ein Fehler. Jedenfalls habe ich begriffen, dass nichts einzufordern ist, was jemand nicht von selbst äußert. Das geht nach hinten los. Der nächste Entwicklungsschritt lautet dann wohl folgerichtig: Wirklich nur noch von mir zu reden.

Trotzdem. - Danach ist auf einmal doch einiges anders. Und ich find's gut.
 
Anfang Dezember war ich auf dem Finanzamt, um den Steuerfreibetrag für das kommende Jahr zu beantragen. In Anbetracht meiner Befindlichkeit und der Schwierigkeiten, die ich gerade mit meiner Arbeit im Wohnheim hatte, erschien mir Finanzbeamter als eine Art Traumberuf: geregelte Artbeitszeiten, wissen, was wie zu tun ist, ein ruhiges Büro, Beamtentum .... ahhh .... so viele Vorzüge !!! 

- Der Finanzbeamte war noch dazu sehr nett. Er hat sich richtig um mich gekümmert, das hat mir gut getan, und ich habe im Nachhinein sogar noch eine Steuerrückzahlung bekommen, die ich seinen Bemühungen zu danken habe! - Cool, oder ?! ;-)

Hippie-Freaky-Sonni-sein
Jedenfalls fiel mir später ein: Von wegen "keiner hat sich um mich gekümmert": Meine Mutter wollte, dass ich eine Banklehre mache. Ich wollte das nicht - so ein konventioneller Scheiß! Ich nicht! Finanzamt, war dann noch ein Vorschlag von ihr. Das wollte ich auch nicht. Genauso'n konventioneller Scheiß! Das passte überhaupt nicht zu meinem Hippie-Freaky-Sonni-sein .... tja ... 
Heute würde ich (m)einen Job im Finanzamt vielleicht lieben ... ? 

Ob das passen würde?


Das Witzige ist, gerade in diesem Zustand habe ein Buch aus meinem Regal gegriffen: Perlmanns Schweigen von Pascal Mercier. Diesem Perlmann geht es (im ersten Drittel des Buches) sehr ähnlich, wie es mir die beiden ersten Wochen im Dezember ging. Innerlich, befindlich. Aus diesem Buch möchte ich eine Passage teilen, welche ich gestern Abend gelesen habe. Da das "Intro" zu diesem Vorhaben jetzt so lang geworden ist und einen eigenen Post ergibt, mache ich dafür einen neuen ... Einmal Beruf - immer Beruf ... ?


Außerdem öffneten sich mir in den letzten Wochen bei verschiedenen alltäglichen Tätigkeiten so Fenster ... alternativer Leben ... wie es auch hätte sein können .... 
mein Leben als Restaurateurin - als ich die neue Paneelenwand ausbesserte, 
die wir beim Transport eines Sessel verkratzt hatten.
Oder ...
mein Leben als Künstlerin - als ich an einer sehr großen alten Villa vorbeifuhr.
Auch - 
mein Leben als Rockstar - denn ich spiele ja jetzt Gitarre .... 
oder -
mein Leben als Freizeitmusikerin ....     

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