Meine furchtbaren Arbeitsplätze

Dass ich den Text, den ich nun veröffentliche geschrieben habe, ist schon eine Weile her.  Aber ich habe irgendwie den inneren Schub, diesen Blog hier weiterzuführen und dafür als Erstes diesen Text zu nehmen. - Es geht wieder mal um ... Arbeit. 
 
Eine untergeordnete Überschrift könnte lauten:

Wie Schreiben über die Dinge weiterhelfen kann, einfach, indem man es tut ...  

oder auch:

Wie Schreiben Antworten aus dem Unterbewusstsein aktivieren kann,

denn als ich mich meinem inneren Dilemma gestellt und darüber geschieben hatte, hatte ich zwei Tage später einen Traum - s. weiter unten. 
 
Doch zunächst der eigentliche Text:

1 – Der Jetzige

Mittwoch, der 22. ... 20...

Mein jetziger Arbeitsplatz ist so schlimm, dass ich manchmal denke, ich hasse ihn und ich kann da nicht mehr hingehen. Wenn ich ehrlich bin. Wenn ich auf mich selbst höre, auf mein Inneres, auf mein wirkliches inneres Befinden, meine innere Wahrheit. Vor Kurzem war ich krankgeschrieben. Da dachte ich das: Ich kann da nicht mehr hingehen.

"Natürlich" bin ich doch wieder hingegangen. Aber eigentlich ist das unnatürlich. 

DAS IST DAS UNNATÜRLICHE,
DASS ICH STÄNDIG ÜBER MICH SELBT GEHE
UND NICHT AUF MEIN ZARTES INNERES HÖRE. 


Aber was soll ich tun? – Ich fange jetzt an, darüber zu schreiben. Vor mehr als zehn Jahren habe ich mal ein Buch geschrieben, und alles, worüber ich damals schrieb, hat sich durchs Schreiben irgendwie gewandelt ... gelöst, erlöst zum Teil.

Ich muss irgendwie meinen Lebensunterhalt verdienen. Und schon in der Bhagavad-Gita steht, dass Nicht-Handeln keine Alternative ist, jedenfalls nicht, wenn es aus egoistischen Gründen erfolgt. Denn das denke ich auch: Solange ich nicht wirklich Selbstverwirklichung und Weisheit erlangt habe, ist das ja auch alles Schulung, und das Leben macht einfach. Ich kann da gar nicht viel ab oder zu tun. Im Grunde gar nichts.

Wirklich hassen tu ich den Job auch nicht. Zum einen kann ich gar nicht hassen. Und dann, s.o., Schule des Lebens, die ich im Grunde auch von Herzen annehme. Dennoch bin ich gerade an einem Punkt, an dem ich das Gefühl habe, ich muss was machen, sonst verstricke ich mich in diesen Themen, in diesem Thema „Arbeit“ so sehr, dass es mich doch noch zu Fall bringt und ich versumpfe. – Wobei ich das nicht glaube.  – Oder muss man in irgendetwas versumpfen und untergehen, um es wirklich loszulassen. Jegliche Kontrolle. Das Ego.

Manchmal geht da für mich so ein Riesenfass auf, dass ich denke: Ich packe das alles nicht. … Aber wie soll ich das in Worte fassen? Und das ist auch eigentlich das „hassen“: die Fremdbestimmung, der Zwang, das mich beugen und einfügen müssen in eine Welt, die nicht die meine ist. Manchmal fühle ich mich auf dem Weg zur Arbeit wie ein rohes Ei und Panik will aufsteigen. Ich bekomme Angst, vor den Menschen, vor dem System. Das kriege ich nur so wieder hin, indem ich mir innerlich sage: Okay, ich lasse mich auf diesen Tag ein. Leben, zeig mir, was sein kann, was sein soll. Beschütze mich. Ich bitte um Hilfe. Lass Wunder geschehen.

Und dann geschehen die auch. Und ich bin beschützt. An meinem jetzigen Arbeitsplatz ist das auch nicht so sehr Thema. Es sind nur immer wieder mal Spuren von früheren Zuständen und vielleicht nähere ich mich diesen lieber langsam und fange nicht mit der Panik an. Das Kapitel heißt ja auch Mein jetziger Arbeitsplatz und von dem will ich jetzt schreiben. - ... - ... - 

Was ich dann auch tat, ich habe meinen zu der Zeit aktuellen Arbeitsplatz beschrieben und was mir da Schwierigkeiten machte, wegen des Systems und mit einigen Kollegen, denn es sollte ja ein erstes Kapitel werden und ich wollte noch über weitere Arbeitsplätze schreiben und so das ganze Dilemma irgendwie aufdröseln. Aber die Antwort kam viel arbeitsunaufwändiger über Nacht.

Freitag, der 24. ... 20...

Ein Traum: Ich habe eine Art freiwilliges soziales Jahr gemacht und das ging zu Ende. Ein paar meiner jetzigen Kolleginnen waren da: eine im Vorbeigehen, drei andere. Eine hatte Keramikschalen (und Figuren) in Form von Kobolden oder Trollen und Blättern, Blumen (??). Waren sehr schön. Mit einer sprach ich. (Oder sie hat gesprochen.) Weiß nicht mehr was …. ? Jedenfalls weinte ich dann ein bisschen und war traurig, dass ich da weg musste. Ich wohnte ja auch woanders, es war ein Abschied. Ich habe sie gemocht und es war schön da, hat mir dort gefallen, ich fühlte mich ganz wohl (und zugehörig). Im Aufwachen wurde mir bewusst: Sie bleiben mir ja erhalten. Das sind ja die von meiner jetzigen Arbeitsstelle 

Und das war heute das erste Mal seit …. weiß nicht - langem, dass ich wirklich lächeln konnte beim wachwerden und nicht dachte: oh wei, ich muss aufstehen, ein „realer“ Tag. 

... - ... - ... 

Gestern war ich bei meiner Osteopathin. Es war sehr angenehm. Und auf der Heimfahrt, fühlte ich mich gar nicht mehr wie eine Person, sondern mehr als Teil von allem, war so offen, fließend, verbunden.  💞😇💖

... - ... - ... 

Fazit: Ich bin noch nicht so weit, meinen weltlichen Job an den Nagel zu hängen. Ihm nachzugehen gehört noch zu meiner Schulung. Mein Unterbewusstsein tröstet mich und sagt mir: Die sind doch auch ganz nett, sie sind okay, du magst sie doch auch. Und ich fühle mich ja auch vom Leben geführt, dass ich an diesem jetzigen Arbeitsplatz gelandet bin. Auch alles davor, wenn's noch so unerträglich war manchmal ... so hat's auch irgendwie gepasst. - Lebensschule halt. Wenn ich die Themen dort nicht hätte, hätte ich sie woanders. 

Was ich halt gerne machen würde ist, "mich selbst verwirklichen" - trotz Arbeit. Zeit finden, Kraft, mich gedanklich mit anderen Dingen beschäftigen. Und deshalb fange ich jetzt wieder an zu schreiben.  🙏

Kommentare